Dioramen zur Reformation

Martin Luthers Einzug in Worms am 16. April 1521 (Diorama 2)

Von Kaiser Karl V. auf den Reichstag zu Worms zum Widerruf seiner Lehren vorgeladen, wird Luther bei seinem Einzug in die Stadt von den Bürgern mit Jubel empfangen.


Martin Luther, ein Augustinermönch aus Wittenberg, hatte dort 1517 seine 95 Thesen vom Ablass und von der Buße an der Schlosskirche Wittenbergs angeschlagen. Nach der Verbrennung der Bannbulle des Papstes 1520 lud ihn Kaiser Karl V. zur Verantwortung und zum Widerruf seiner Thesen auf den Reichstag zu Worms. Viel Volks war auf den Straßen, da der Reformator, in seinem einfachen Reisewagen stehend, die ihm zujubelnden Bürger grüßte. Ritter, Bürger und niederes Volk waren sich mit Luther einig in der Überzeugung: „Das Wort sie sollen lassen stahn“ und „das Reich muß uns doch bleiben“. Das geschah am 16. April 1521. Nach Luthers Verweigerung des Widerrufs verhängte Kaiser Karl V. durch das „Wormser Edikt“ die Reichsacht über Luther und seine Anhänger – der Entschluss der Obrigkeit, offen und überall gegen die neue Lehre vorzugehen.


Verbrennung der Bulle (Diorama 14)

Öffentliche Verbrennung der päpstlichen Bannandrohungsbulle vor den Toren Wittenbergs

Nach einem zweijährigen Prozess zur Überprüfung der Thesen Luthers durch die römische Kurie, erhielt dieser im Oktober 1520 die von Papst Leo unterzeichnete Bannandrohungsbulle, die eine Auflistung von 41 seiner für irrig erklärten Lehrsätze enthielt. 60 Tage lang hatte Luther Gelegenheit, seine Lehren zu widerrufen und dadurch die Aufhebung des Bannes zu erwirken. Während Luther in dieser Zeit eine Verteidigungsschrift für Rom verfasste, veröffentlichte der rebellische Ritter Ulrich von Hutten die päpstliche Bannandrohungsbulle, wodurch die öffentliche Entrüstung in Deutschland gegen die Papstkirche weiter angeheizt wurde.

Einen Tag nach Ablauf der Frist am 10.12.1520 verbrannte Luther vor einer erregten Volksmenge vor den Toren Wittenbergs die Bannandrohungsbulle zusammen mit den Bänden des kanonischen Rechts. Am 3.1.1521 verhängte Rom den Bann über Luther.



Überfall auf Luther (Diorama 15)


Nach seiner Abreise vom Reichstag zu Worms wird Luther unterwegs „überfallen“ und auf die Wartburg entführt


Nach der öffentlichen Verbrennung der päpstlichen Bulle wurde Luther von Kaiser Karl V. auf den Reichstag von Worms vorgeladen. Obwohl sich Luther vor dem Kaiser weigerte, seine Lehren zu widerrufen, durfte er unter kaiserlichem Geleit abziehen. Am 4. Mai wurde Luther unweit von Herleshausen von vermummten Rittern zum Schein „überfallen“ und auf die Wartburg verbracht – eine Maßnahme seines Förderers Friedrich der Weise, Kurfürst von Sachsen, um den nunmehr vogelfreien Luther zu schützen. Auf der Wartburg hatte Luther Gelegenheit zu jahrelanger ungestörter Arbeit an seiner Übersetzung des Neuen Testamentes ins Deutsche, während Deutschland vielerorts vom Aufruhr der Bauern erschüttert wurde.