Dioramen zu den Bauernkriegen
Die Schlacht bei Sempach/Schweiz am 9. Juli 1386 (Diorama 1)
Die Eidgenossen der Waldstätte Uri, Schwyz, Unterwalden und Luzern besiegen das Ritterheer des Herzogs Leopold III. von Österreich bei der Stadt Sempach in der Nähe von Luzern. In der Schlacht findet der Landesherr Herzog Leopold selbst den Tod wie auch zahlreiche oberrheinische Ritter seines Gefolges, darunter ein Großteil des Freiburger Stadtadels mit seinem Bannerträger Martin Malterer.Nachdem Herzog Leopold III. Anfang Juli 1386 in Brugg eine
Heerschau abgehalten hatte, marschierte er mit einem großen Aufgebot von
ungefähr 4000 Kriegern, darunter über 1500 Ritter aus Schwaben und dem
Aargau, gegen Sempach.
Nach dem letzten Nachtlager im Städtchen Sursee traf das Heer unter
Feldhauptmann Johann von Ochsenstein am 9. Juli bei Tagesanbruch unweit
von Sempach auf das etwa 1500 Mann starke Heer der Eidgenossen. Auf
einer Anhöhe liess der Herzog seine Ritter absitzen, die mit ihren
Lanzen eine igelartige Verteidigungsstellung bildeten.
Diese Stellung griffen die Eidgenossen in keilförmiger
Schlachtordnung an. Beim ersten Zusammenprall erlitt die Luzerner
Vortruppe unter ihrem Schultheiß Petermann von Gundolfingen schwere
Verluste.
Die Unterwaldner vom linken Flügel formierten sich nun zu einer
breiten Front. Der Legende nach soll sich der Unterwaldner Arnold von
Winkelried mit dem Ausruf „Ich will der Freiheit eine Gasse machen!“ in
die Speere geworfen und so den Einbruch in die Reihen der Ritter
ermöglicht haben. Im nun folgenden Nahkampf konnten die beweglicheren
Schweizer mit ihren Hellebarden die durch ihre schweren Rüstungen
behinderten Ritter überwältigen. Banner um Banner fiel, die Eidgenossen
bedrängten bereits das Banner von Österreich.
Auf den Schreckensruf des Bannerträgers Peter von Aarberg „Rette
Österreich, rette!“ warf sich Herzog Leopold selbst mit seinen Paladinen
in den Kampf und wurde tödlich verwundet. Der sterbende Landesherr
wurde vom Freiburger Bannerträger und österreichischen Landvogt Martin
Malterer gedeckt. So starb der erst 35 Jahre alte Herzog Leopold III. im
Kampf „auf dem Seinen, um das Seine, durch die Seinen“, wie es nach der
Schlacht von Habsburgischer Seite her hieß.
Durch den Sieg von Sempach erlangte die Innerschweiz endgültig ihre Selbstständigkeit gegenüber den Habsburgern als Landesherren. Auf österreichischer Seite soll die Schlacht über 1500 Tote gefordert haben, 400 davon waren Ritter. Mit der Blüte des schwäbischen Adels fiel auch ein Großteil des Freiburger Stadtadels. Dies führte dazu, dass 1388 in Freiburg die Zünfte den Stadtrat unter ihre Kontrolle bringen konnten.