Dioramen zu den Bauernkriegen

Hans Müller auf dem Marsch nach Freiburg vor Burg Wiesneck - 1525 (Diorama 10)

Im Frühjahr 1525 zog der Schwarzwälder Haufen unter Hans Müller erneut zwischen Baar und Schwarzwald durch Dörfer und Städte und warb, nun unter der Bezeichnung „Christliche Vereinigung auf dem Schwarzwald“, weitere Mitstreiter. Dabei folgte man dem Vorbild der Bauern Oberschwabens, wo sich im März in Memmingen verschiedene Haufen aus dem Bodenseeraum zur „Christlichen Vereinigung“ Oberschwabens zusammengeschlossen hatten und sich mit den berühmten „12 Artikeln“ ein durchgängig mit Bibelzitaten untermauertes Programm gegeben hatten. Bald übernahmen die Bauern überall die „12 Artikel“, die ihrem Kampf eine religiöse Legitimation verliehen.


Am 12. Mai zog Hans Müllers Hauptheer von St. Peter her ins Dreisamtal hinab, wo es sich vor der Burg Wieseneck mit einem Bauernverband aus dem Höllental vereinigte. Dieses wohl 1500 Mann starke Heer rückte am 17. Mai gegen Freiburg vor und verbanden sich vor der Stadt mit weiteren Haufen aus dem Süden und Westen. So schlossen die nun insgesamt über 5000 Bauern einen Belagerungsring um Freiburg, das als Bollwerk der katholischen Obrigkeit zahlreichen Rittern und Prälaten Zuflucht bot. Der Schutz durch feste Stadtmauern und Tortürme war nur wenig wert, als es den Bauern gelang, das Fort auf dem Schlossberg zu stürmen und von oben herab die Stadt mit Kartaunen zu beschießen. So musste die Stadt am 24. Mai Hans Müller die Tore öffnen, der mit 250 Bewaffneten einzog und der Bürgerschaft einen Eid auf das erzwungene Bündnis mit den Bauern abnahm. Nach Auszahlung einer Kontribution von 3000 Gulden zog das Bauernheer am nächsten Tag weiter und nahm die strategisch wichtige Stadt Breisach ein. Am 26. Mai zogen die Bauern umgehend über den Schwarzwald in den Hegau, um die dortigen Bauern bei der Einnahme der Stadt Radolfzell zu unterstützen.